FWI trifft Politik

Der Fachverband Werkzeugindustrie e.V. (FWI) hat Politiker zu einem Rundgang auf der Internationalen Eisenwarenmesse in Köln begrüßt. Nach dem Rundgang lud der FWI die Politiker zu einem Gespräch ein, bei dem die Anliegen der Werkzeugindustrie adressiert wurden. „Diesmal wollen wir nicht nur unsere Geschäftspartner treffen, sondern haben die Politik eingeladen, damit sie unsere Branche besser kennenlernen kann“, sagte der FWI-Vorsitzende Thomas Glockseisen.

FWI im Dialog mit der Politik (v.l.n.r.): Christian Berger MdL NRW (CDU), Bodo Löttgen MdL NRW (CDU), Thomas Glockseisen (Vorstandsvorsitzender FWI), Dietmar Brockes MDL NRW (FDP) (Foto: FWI)

„Die Produkte unserer Unternehmen sind Weltspitze, viele unserer Mitglieder sind in ihren Segmenten Weltmarktführer und behaupten sich im internationalen Wettbewerb, sind also die klassischen Hidden Champions der deutschen Wirtschaft, „so Glockseisen. „Wir wollen natürlich nicht nur mit unserem Werkzeug glänzen, sondern haben unsererseits auch eine Botschaft für die Politik. Denn durch die Weltmarktorientierung ist die Branche von allen politischen Vorgaben genauso betroffen wie global agierende Aktiengesellschaften. Nur: Wir sind alle Mittelständler und da belasten uns viele Regularien viel mehr“, so der FWI-Vorsitzende weiter. „Die Bürokratie frisst uns auf, umfangreiche Berichtspflichten und detaillierte Vorgaben verlangen nicht-produktive Arbeit von uns, ohne dass dem gewünschten Zweck damit in irgendeiner Weise praktisch gedient wäre.“

Deswegen habe man sich auch dem erfolgreichen Protest gegen die EU-Lieferkettenrichtlinie angeschlossen. Ähnlich kritisch sehe man das von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) angedachte Verbot von mehr als 10.000 Per- und polyfluorierten Stoffen (PFAS), das das vollständige Verschwinden der Produktion von Trenn- und Schleifscheiben in Deutschland verursachen würde. Zu den weiteren dringenden Forderungen der Branche gehört ein funktionierender CO2-Grenzausgleichmechanismus (CBAM).Dieser sieht bei der Einfuhr von Produkten in den europäischen Markt Sonderabgaben vor, um so Wettbewerbsnachteile für die heimische Industrie durch den stets wachsenden CO2-Preis auszugleichen. Handwerkzeuge sollten ebenfalls unter die Schutzfunktion von CBAM fallen. „Das ist kein Protektionismus, sondern schafft gleiche Regeln für alle und ist für unsere Branche lebensnotwendig“, begründet Glockseisen.

Besondere Sorge bereiten auch die hohen Energiepreise. Drastische Preiserhöhungen werden schnell existentiell und machen in der Jahresbilanz den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust. Hier fordert der FWI wirksame Kostendämpfungsmaßnahmen, z.B. bei den Netzentgelten, um die Bedingungen für die Unternehmen kalkulierbar zu halten.

An dem Messerundgang nahmen die CDU-Abgeordneten Christian Berger MdL und Bodo Löttgen MdL sowie der FDP-Abgeordnete Dietmar Brockes MdL teil.

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