Klimaneutrale Schleifmittelproduktion im Odenwald

Für die energieautarken Produktionshallen wurde Jöst abrasives mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Systemintegration“ des Hessischen Staatspreises für innovative Energielösungen ausgezeichnet, die Geschäftsführer Peter Jöst (li.) und Christian Jöst nahmen die Urkunde entgegen. (Foto: LEA Hessen/Rundel)

Schleifmittelhersteller Jöst abrasives hat es geschafft, eine klimaneutrale Produktionsanlage aufzubauen, deren Trocknungsprozess ohne den Einsatz von fossilen Energieträgern funktioniert. Der Standort ist durch seine eigene Stromproduktion zum Großteil energieautark. Dafür wurde Jöst abrasives nun mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Systemintegration“ des Hessischen Staatspreises für innovative Energielösungen ausgezeichnet.

Verschärfte Umweltauflagen bereiten vielen Unternehmen Kopfzerbrechen – sie sehen sich gezwungen Emissionen einzusparen. Der Weg des CO2-Ausgleichs mittels Zertifikaten verhilft zwar zu einem grünen Label, trägt aber nicht dazu bei, den Ausstoß schädlicher Treibhausgase tatsächlich zu verhindern. Um Vorbilder in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit auszuzeichnen, verleiht Hessen alle zwei Jahre den Staatspreis für innovative Energielösungen an ausgewählte Firmen, Projekte, Institutionen oder Privatpersonen. Den zweiten Platz in der Kategorie „Systemintegration“ belegt dieses Jahr Jöst abrasives. Dem Hersteller von Schleifmitteln aus Südhessen gelang es, seine Produktion durch die Installation von Photovoltaik- und einer Windenergieanlage nahezu klimaneutral zu gestalten.

„Das CO2-Einsparpotential bei der Herstellung von Schleifmitteln ist enorm“, berichtet Christian Jöst, Geschäftsführer des Familienunternehmens. „Beispielsweise wird im Produktionsprozess Wasser verwendet, das anschließend wieder herausgetrocknet werden muss. Konventionelle Anlagen nutzen dafür Gas als Energieträger – wir sprechen hier von 900 kW Energiebedarf pro Stunde und Gerät.“ Jöst abrasives betreibt diesen Trocknungsprozess zukünftig elektrisch: mit eigenem Strom, den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Werkshallen und ein neues Windrad produzieren. Damit auch in der dunklen Jahreszeit oder an windschwachen Tagen genügend Strom zur Verfügung steht, wird das Konzept durch eine 150 kW-Batterie abgerundet.

Nicht erst seit der aktuellen Energiekrise arbeitet das Unternehmen daran, seine Produktion energieautark zu gestalten. Die klimaneutrale Fertigung ist nur ein Baustein der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie von Jöst abrasives. „Wir sind permanent am Planen von neuen Anlagen und Produktionsmethoden“, so Jöst, der seinen bisherigen Kurs beibehalten will. „Finalist beim hessischen Staatspreis zu werden, ist für uns Bestätigung dafür, dass sich nachhaltige Produktion und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen.“

www.joest-abrasives.com/de/

www.hessischer-staatspreis-energie.de