Reduzierung fehlgeleiteter Pakete durch Scanlösung

Um den Warenausgang weiter zu optimieren, fehlgeleitete Pakete zu vermeiden und dadurch Kosten für Retouren zu reduzieren, nahm sich der Elektrogroßhändler FEGA & Schmitt erneut Wanzl als Partner für intralogistische Lösungen zur Seite. Gemeinsam mit dem Softwareanbieter BOX ID Systems und ProGlove, einem Wearable-Scanner-Hersteller, entwickelte Wanzl nun eine zielgerichtete, passgenau angefertigte Scanlösung, die die Prozesse im Warenausgang bei FEGA & Schmitt verbessert.

Um im ersten Schritt die Chancen und Möglichkeiten für die Warenausgangsoptimierung zu bieten, analysierte Wanzl die Prozesse, identifizierte Schwachstellen und zeigte mögliches Verbesserungspotenzial auf. Immer im Fokus: die Wirtschaftlichkeit des Kunden. Im konkreten Fall bei FEGA & Schmitt entstand eine Scanlösung, die Mitarbeitern bei der richtigen Zuordnung der Pakete zu den Behältern hilft, Fehlleitung der Pakete verhindert und damit zur Kostenreduzierung beiträgt. Außerdem macht die Scanlösung den Prozess im Warenausgang zuverlässiger und lässt sich in das bestehende Asset-Tracking-System einbinden.

Bei jedem korrekten Scan-Vorgang leuchtet am Scanner ein grünes Licht auf. (Foto: Wanzl)

Die neue Scanlösung war echte Teamarbeit. ProGlove lieferte den Scanner, Softwarespezialist BOX ID Systems die passende Schnittstellenlösung, FEGA & Schmitt den unternehmensspezifischen Input und Wanzl übernahm die Projektkoordination. Zu Beginn stand die passende Schnittstellenlösung auf der Agenda. In mehreren Terminen und Workshops wurden die Schnittstellen von der Entwicklungsabteilung bei BOX ID Systems, dem Projektverantwortlichen bei ProGlove und dem IT-Team von FEGA & Schmitt sorgfältig und vollumfänglich definiert und weiter ausgearbeitet. So konnten die individuellen Bedürfnisse sowie Herausforderungen aller Projektbeteiligten erfüllt werden. Nachdem der technische Ansatz festgelegt war und FEGA & Schmitt den Wearable Scanner mit Worker Feedback-Funktion von ProGlove erfolgreich an anderer Stelle in seiner Logistik testen konnte, begann die Entwicklung der passgenauen Scanlösung.

Die Technologie, die BOX ID Systems und ProGlove extra für diese Projekt entwickelten, basiert auf einem Datenabgleich der Paket-ID, der zugeordneten Tour sowie des Paketrollbehälters. Hierfür erhielt jeder Paketrollbehälter eine Inventarnummer und wurde mit einem entsprechenden Barcode-Label versehen. Zudem sind die einzelnen Touren in einer Datenbank mit einem Tourenkürzel hinterlegt. Wird ein Paketrollbehälter einer bestimmten Tour zugeordnet, erhält dieser zusätzlich eine Tourenkarte mit dem QR-Code des Tourenkürzels. Anschließend wird die Inventarnummer des Rollbehälters und der Touren-QR-Code mit dem ProGlove-Scanner abgescannt. Danach sind die Daten automatisch in der Datenbank „verheiratet“ und eine Zuordnung der passenden Pakete durch den Handscanner möglich. Anschließend können Mitarbeiter mit der Beladung des Rollbehälters beginnen. Jedes Paket im Warenausgang verfügt über eine eigene Paket-ID als Strichcode auf dem Versandlabel.

Der Mitarbeiter im Warenausgang muss nun die beiden Strichcodes von Paket und passendem Rollbehälter mit dem ergonomischen Handrückenscanner abscannen. Dank Echtzeit-Kommunikation zwischen den Systemen erkennt er, ob er das Paket dem richtigen Ladungsträger zugeordnet hat. Die Scans werden über die neu entwickelte Schnittstelle an einen zentralen Server gesendet. Dort prüft die Software von BOX ID Systems, ob das Paket wirklich für diesen Ladungsträger mit der Touren-ID bestimmt ist. Passt das Paket zum Behälter, leuchtet ein grünes Signal am Handrückenscanner auf. Der Mitarbeiter kann das Paket verladen und das nächste scannen. Stimmen die Daten nicht überein, erhält der Mitarbeiter am Handrückenscanner ein negatives Feedback: Es ertönt ein akustisches Signal, eine LED-Lampe am Scanner leuchtet rot und der Scanner vibriert. Auf diese Art wird der Mitarbeiter effektiv informiert, aber nicht behindert. Erst wenn der Mitarbeiter den Fehler behoben hat, also das Paket dem richtigen Behälter zuordnet und der Scanner ein positives Feedback gibt, kann der neue Scan-Vorgang am nächsten Paket gestartet werden. So vermeidet man, dass das Paket trotz negativem Feedback auf die falsche Tour gelangt. Die Zuordnung von Paketrollbehältern zu den Versandtoren bzw. LKWs erfolgt nach dem gleichen Prinzip.

Neben den Anforderungen der einfachen Implementierung sowie intuitiven Handhabung war es FEGA & Schmitt wichtig, dass sich das neue System auf die Schwestergesellschaften übertragen lässt. Deshalb achtete Wanzl bei der Projektplanung von Anfang an auf die Skalierbarkeit des Prozesses. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Unterscheidung der Behälter der beiden Unternehmen, gleichzeitig war es wichtig, dass die Tourenbezeichnungen aufeinander abgestimmt sind.

Während des gesamten Projekts fanden fortlaufend verschiedene Funktionstests für eine regelmäßige Überprüfung und Optimierung der unterschiedlichen Entwicklungsstände statt. Nach erfolgreichem Abschluss setzte FEGA & Schmitt die Scanlösung zunächst nur in einem Teilbereich ein und testete den Live-Gang in der Kommissionier-Zone, wo die Ware den Behältern zugeordnet wird. Als dieser Testlauf erfolgreich war, vergrößerte der Kunde den Einsatzbereich sukzessive. Inzwischen sind mehr als 1.700 Ladungsträger mit dem Ortungssystem von BOX ID Systems kompatibel.

Gemeinsam haben FEGA & Schmitt, BOX ID Systems, ProGlove und Wanzl zwei innovative Technologien miteinander verknüpft: den Wearable Scanner mit Worker Feedback und das Asset Tracking mit Scanlösung. „Wir haben eine vollkommen neue Möglichkeit entwickelt, um Informationen ohne zwischengeschaltetes Windows- oder Android-Gerät mit einem zentralen Server auszutauschen“, erklärt Marc-David Wagner, Sales Director bei ProGlove, die Besonderheit des Projekts.

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