Was bleibt, wenn das Schuljahr endet? An der Friedrich-Adler-Realschule (FARS) in Laupheim ist es nicht nur der letzte Eintrag ins Zeugnis, sondern auch ein farbenfrohes, überlebensgroßes Kunstwerk im Lichthof: Der Schuladler als „Bildungsheld“– ein Graffiti-Mural, das im Rahmen eines außergewöhnlichen Kooperationsprojekts zwischen der FARS und der Erwin Halder KG aus Achstetten-Bronnen entstanden ist – ziert nun dauerhaft einen der zentralsten Orte der Schule.
Realisiert wurde das Projekt vom Laupheimer Graffiti-Künstler Philip Walch, besser bekannt als „Stone Graffiti“, in enger Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse. Der Gedanke hinter dem Projekt: Jugendliche auf kreative Weise für ihren beruflichen Weg begeistern.

Für Halder, wo viele ehemalige FARS-Schülerinnen und Schüler inzwischen ihre Ausbildung machen, war schnell klar: „Wir wollten nicht einfach nur Werbung für unsere Ausbildungsberufe machen – wir wollten etwas schaffen, das bleibt, das berührt, das inspiriert“, erklärt Rebecca Stöferle, zuständig für das Ausbildungsmarketing bei Halder. Die Erwin Halder KG ist ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb der Region.
Das Motiv: ein moderner Superheld auf Basis des Schulmaskottchens wurde gemeinsam von der Schule und Halder entwickelt. Der Adler trägt nun einen Umhang, einen entschlossenen Blick – und die Mission, Bildung, Zukunft und Selbstvertrauen zu verkörpern.
„Wir bei Halder glauben an Ausbildung als echte Zukunftschance – und an die Bedeutung von Begegnungen auf Augenhöhe. Dieses Projekt zeigt, dass Berufsorientierung mehr sein kann als nur Infoflyer und Messen“, so Rebecca Stöferle.
Am ersten Projekttag leitete Philip Walch einen Theorie- und Praxis-Workshop für rund 60 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen, in dem er Grundlagen der Graffitikunst, ihre Entstehung in der Hip-Hop-Kultur und erste Techniken vermittelte. Für die eigentliche Umsetzung wurden zwölf besonders motivierte Jugendliche ausgewählt, die gemeinsam mit dem Künstler das Wandbild realisierten – in wechselnden Kleingruppen, professionell betreut und aktiv eingebunden.
„Die Motivation der Schülerinnen und Schüler war bis zum letzten Schultag spürbar – viele haben sich richtig mit dem Projekt identifiziert. Das stärkt nicht nur die Verbindung zur Schule, sondern fördert auch Respekt gegenüber fremdem Eigentum“, zeigt sich Boris Hucker, Lehrer und Abteilungsleiter an der FARS und zuständig für Berufsorientierung, begeistert von dem Einsatz aller Beteiligten. Für Philip Walch alias „Stone Graffiti“ war das Engagement ein ganz persönliches: „Ich war selbst Schüler an der FARS – jetzt als Künstler zurückzukommen und gemeinsam mit den Jugendlichen ein Kunstwerk zu schaffen, das sie selbst mitgestaltet haben, war etwas ganz Besonderes für mich.“
Auch bei Halder ist die Begeisterung groß: „Wir sind stolz darauf, dass wir als Unternehmen solche Projekte möglich machen können – weil sie mehr sagen als jede Broschüre. Sie zeigen: Wir interessieren uns für junge Menschen, wir hören ihnen zu – und wir trauen ihnen Großes zu“, betont Rebecca Stöferle.