Dr. Jochen Eisenbrand im Podcast Fischer Highlights

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, steht ein Material im Fokus: Kunststoff. Aber Kunststoffe sind nicht nur ein Problem. Das zeigt eindrucksvoll die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Die Unternehmensgruppe Fischer ist Hauptsponsor und zugleich in der Ausstellung präsent. Im aktuellen Fischer Podcast vermittelt Chefkurator Dr. Jochen Eisenbrand interessante Erkenntnisse über einen Stoff, der aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.

Der Chefkurator des Vitra Design Museums, Dr. Jochen Eisenbrand, spricht im Podcast Fischer Highlights über die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“. (Foto: Vitra Design Museum/Lucia Hunziker)

Von 1950 bis 2015 wurden nach einer im Fachblatt Science Advances veröffentlichten Studie 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert, viele davon landen nach kurzer Zeit auf dem Müll. Mit der Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ stellen Dr. Jochen Eisenbrand und das kuratorische Team die Dualität sowie Komplexität einer Substanz dar, die inzwischen in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle spielt: „Also sowohl das Gute als auch das Schlechte daran, also weder das Material einfach nur verteufeln wollen oder in den Himmel heben.“ So formulierte es der Chefkurator des Vitra Design Museums in der neuen Podcast- Ausgabe von Fischer Highlights.

In einem großen Bogen und mit drei Schwerpunkten werden noch bis zum 4. September in Weil am Rhein sowohl die Vielschichtigkeit als auch die Bedeutung von Kunststoff deutlich gemacht: Angefangen bei der historischen Entwicklung, wie der künstliche Werkstoff erst zu einem lebensnotwendigen Alltagsgut und nur wenige Jahrzehnte später als Plastikmüllkrise zu einem globalen Problem wurde, bis hin zu den Lösungsansätzen für Gegenwart und Zukunft, was die Einbeziehung von Plastik in eine Kreislaufwirtschaft angeht.

Dass die Unternehmensgruppe Fischer sich neben dem Sportartikelhersteller Nike, dem Chemiekonzern BASF und dem Fahrradreifenhersteller Schwalbe als Sponsor beteiligt hat, liegt an der besonderen Verbindung des Familienunternehmens zum Thema Kunststoff, etwa über seine Dübel. Diese standen bereits vor zehn Jahren im Fokus des Museums, als dort die Ausstellung „heimliche Helden“ gezeigt wurde. Darin ging es um das „Genie alltäglicher Dinge“, also Gebrauchsmittel der Alltagsproduktion, die ihren wertvollen Dienst unsichtbar verrichten.
Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ jedenfalls zeigten sich offen für die überraschenden wie gleichermaßen umfassenden neuen Perspektiven.

Welche Relevanz das Thema letztlich besitzt, wird an den unterschiedlichen Ausstellungsorten deutlich: Die Schau wird auch im schottischen Dundee sowie in Portugals Hauptstadt Lissabon zu sehen sein.

Auch der Chefkurator selbst hat nun einen anderen Blick auf den eigenen Konsum von Kunststoff gewonnen, da ihm erst durch die intensive Auseinandersetzung im Rahmen seiner Arbeit so manches klar geworden ist. Vieles reiche noch nicht aus, um einen besseren Umgang mit Plastik zu erzielen, etwa das duale System, das zwar ein guter Ansatz sei, aber noch ein hohes Verbesserungspotential biete: „Mir hat die Ausstellung bewusst gemacht, dass man natürlich auch als Konsument Einfluss hat – mit den Kaufentscheidungen und damit wiederum auf die Industrie.“

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